Freie Waldorfschule Graz
Eine andere Welt des Lernens…
Die Freie Waldorfschule Graz ist eine von über 1.000 Waldorfschulen weltweit und gehört zu den größten Waldorfschulen Österreichs. Sie wird im Schuljahr 2023/24 von 260 SchülerInnen besucht. In Österreich gibt es derzeit bereits 21, davon allein in Graz zusammen mit der „Waldorfschule Karl Schubert“ (Inklusion und spezielle Förderung) zwei Waldorfschulen.
Die Freie Waldorfschule Graz wurde 1980 im Grazer Stiftingtal gegründet und ist nach einer größenbedingten Übersiedelung nun schon seit 1986 im ehemaligen Schloss Messendorf in Graz-St. Peter untergebracht. Sie zählt zu den größten Schulen im ganzen Schulbezirk St. Peter. Im Jahre 1986 wurde der FWS Graz schließlich das Öffentlichkeitsrecht verliehen.
Die Freie Waldorfschule Graz wird als Offene Gesellschaft (OG) von den GesellschafterInnen und dem Kollegium im Sinne einer Selbstverwaltung geführt. Ein Gesellschafter davon und auch Erhalter der 2 Kinderkrippen, 5 Kindergärten und der Hortgruppe ist der „Verein der Freien Waldorfschule Graz“. Der Betrieb der Schule wird zu 80% privat über monatliche Elternbeiträge finanziert, nur rund 20% kommen als Förderung der Öffentlichen Hand. Benefizveranstaltungen und ehrenamtliche Mitarbeit der Eltern (etwa bei der Reinigung und Instandhaltung der Gebäude) sind daher für die Erhaltung und den Betrieb der Schule unerlässlich.
Die Freie Waldorfschule Graz ist Mitglied im „Waldorfbund Österreich“, im „European Council for Freedom of Education“ (EFFE) und bei der „Plattform Freie und Reformpädagogische Schulen Steiermark“. Alle drei Vereinigungen streben eine gesetzlich geregelte Finanzierung der nicht konfessionellen Privatschulen an. Im Gegensatz zur Mehrheit der EU-Länder ist in Österreich nur die Förderung konfessioneller Privatschulen gesetzlich verankert.
Der Unterricht an einer Waldorfschule basiert auf dem pädagogischen Konzept, das der Österreicher Rudolf Steiner (1861-1925) für die Gründung einer Arbeiterschule der „Waldorf Astoria Zigarettenfabrik“ 1919 in Stuttgart entwickelt hat.
Der Lehrplan folgt reformpädagogischen Grundsätzen, d.h. kognitives, künstlerisches und soziales Lernen sind gleichberechtigt. Ziel des Unterrichts ist eine umfassende Persönlichkeitsbildung. Schwerpunkte sind Kunst (Erlernen eines Musikinstruments, Schulorchester, Eurythmie-Bewegungskunst, Theateraufführungen, Musicals), handwerklich-künstlerischer Unterricht (Schnitzen, Zeichnen, Malen, Weben, Schmieden, Plastizieren, Kartonage, Steinbildhauen u.v.m.), Natur (Gartenbau, Landwirtschaftspraktikum, Schwerpunkt Ökologie) und Soziales (intensive Arbeit an der Sozialgestalt der Klasse, Sozialpraktikum in der 12. Klasse).
Der Unterricht erfolgt nicht – wie in der Regelschule – im 50-Minuten-Takt, sondern in „Epochen“, d.h. mit thematischer Schwerpunktbildung etwa vier Wochen lang. Wichtigstes Prinzip dabei ist, die Neugierde und innere Anteilnahme des Kindes und das Verantwortungsbewusstsein der Heranwachsenden zu bewahren und zu stärken.
Die Freie Waldorfschule Graz ist eine 12-stufige Gesamtschule mit Hauptschulabschluss nach der 8. Klasse. Für die Matura gibt es eine langjährig bewährte Kooperation mit dem BORG Dreierschützengasse in Eggenberg. Der sogenannte „Waldorfabschluss“ (öffentliche Präsentation einer handwerklich künstlerischen und einer Arbeit mit wissenschaftlichem Ansatz) ist in einigen europäischen Ländern dem Abitur gleichgestellt.